Die Maske im Theater - das Markenzeichen der Schauspieler

Die Maske im Theater – das Markenzeichen der Schauspieler

Masken haben bis heute etwas Faszinierendes und Geheimnisvolles. Wer eine Maske trägt, verbirgt dahinter nicht nur sein Gesicht, er verbirgt zugleich sein wahres Ich. Das gilt vor allem für die Maske im Theater, denn nur mithilfe der Maske konnten die Schauspieler in eine andere Gestalt schlüpfen und sie mit Leben füllen. Besonders in Venedig, wo das Theater viele Jahrhunderte eine große Rolle spielte, sind die Masken erhalten geblieben. Damals wie heute machen sie Menschen zu Schauspielern, die für kurze Zeit eine bestimmte Rolle spielen.

Die Maske im Theater – die Anfänge

Wo genau die Maske im Theater ihren Ursprung hat, lässt sich bis heute nicht mehr einwandfrei klären. Sehr wahrscheinlich waren es rituelle Masken, aus deren Tradition sich die Theatermasken entwickelt haben und das nicht nur in Venedig. Forscher vermuten, dass die Masken beim Kult um den griechischen Gott Dionysos eine wichtige Rolle spielten. Die Tänzer und Sänger, aber vor allem die Schauspieler, die Tragödien und Komödien aufgeführten, trugen eine Maske, die zur Rolle passte. Nicht selten bildete sich schon damals wie heute in einem Kasperletheater, ein fester Figurenstamm heraus. Jede Figur hatte eine bestimmte Maske und machte es dem Publikum leichter, sie zu erkennen. Die Rollen wie die Masken waren klar definiert und das half den Zuschauern, die Handlung besser zu verstehen.

Komisch und vulgär

Während im europäischen Theater die Schauspieler nur eine Gesichtsmaske trugen, fanden bei ähnlichen Aufführungen in Afrika Ganzkörpermasken Verwendung. Im Venedig der Renaissance stand die sogenannte „Commedia dell’Arte“ hoch im Kurs, die die Massen begeisterte. Die Masken, die heute im weltberühmten Karneval in der Lagunenstadt getragen werden, haben ihren Ursprung in dieser Form der Komödie. Die Menschen liebten die Maske im Theater, die komisch, aber auch obszön war, ebenso wie die Stücke, in denen die maskierten Schauspieler auftraten. Vor allem Masken, die grotesk veränderte Gesichter zeigten, kamen beim Publikum gut an. Lustig und zugleich vulgär waren die Masken und Stücke in den vielen kleinen Theatern Venedigs, in denen die Schauspieler aus dem Stegreif gespielt haben. Im 16. Jahrhundert kam diese Form des Theaters in Mode und bis heute sind die unterschiedlichen Charaktere und die dazu passenden Masken erhalten geblieben.

Die neue Theaterkunst

Im 17. Jahrhundert verschwanden die Masken nach und nach aus den Theatern, und zwar nicht nur in Venedig. Dies lässt sich auch auf den Einfluss von berühmten Autoren wie Molière und Shakespeare zurückführen. Sie führten eine neue Art Theater in Europa ein, bei der die Schauspieler und nicht mehr länger die Masken im Vordergrund standen. Die Theaterkunst betonte mehr und mehr das Individuelle der dargestellten Figuren. Es gab keinen bestimmten Typ mehr, wie beispielsweise den stets frechen und liebestollen Arlecchino, dessen Maske eine extrem lange Nase hatte.

Fazit zu die Maske im Theater

Kaum etwas ist so vielfältig wie eine Maske, besonders, wenn es um die bunten, oft lustigen und vielfach obszönen Masken beim Theater geht. Obwohl die Masken in der heutigen Zeit die Bühne verlassen haben, sind sie nach wie vor ein Symbol des Theaters geblieben. Die Schauspieler von heute müssen ihrem eigenen Gesicht ein zweites, fremdes Gesicht geben. Die Mimen der früheren Zeit hatten es einfacher – sie haben sich nur eine Maske aufgesetzt.

Beitragsbild: @ depositphotos.com / Elnur_

Redaktion
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