Auf den Spuren von Casanova Venedig entdecken

Auf den Spuren von Casanova Venedig entdecken

Er war Lebenskünstler, liebte die Frauen und gilt als Erfinder der Lotterie. Friedrich der Große soll über ihn gesagt haben: „Sie sind ein schöner Mann“ – Giacomo Casanova hatte ein erfülltes Leben voller Abenteuer. Aber ganz gleich, wohin der Lebenskünstler auch reiste, es zog ihn immer wieder in seine Heimatstadt Venedig. Wer heute Venedig entdecken und den Karneval mit all seiner Pracht erleben will, kommt an Giacomo Casanova einfach nicht vorbei.

Ein großer Sohn der Stadt

Giacomo Casanova wurde am 2. April 1725 in Venedig als unehelicher Sohn einer Schauspielerin geboren. Da die Mutter mit einem Wandertheater viel unterwegs war, kamen Giacomo und seine fünf Geschwister zur Großmutter Marzia, die sich liebevoll um die Kinder kümmerte. Casanova war ein aufgewecktes Kind mit vielen Interessen. Vor allem die Medizin hatte es ihm angetan, aber seine Großmutter sorgte dafür, dass er ab dem zwölften Lebensjahr in Padua weltliches und kirchliches Recht studierte. Der spätere Frauenheld brachte es bis zum Abbé. Als er aber 1741 während der Predigt betrunken von der Kanzel fiel, war es mit der Karriere in der katholischen Kirche vorbei. Trotzdem promovierte Casanova zum Doktor der Rechte und arbeitete zwischen 1746 und 1749 in einer Kanzlei. Wer Venedig entdecken will, sollte sich Casanovas Geburtshaus wie auch das Haus mit der Kanzlei ansehen, in der er als Anwalt arbeitete.

Gefangen in den Bleikammern

Casanova liebte den Karneval in seiner Heimatstadt Venedig und nutzte ausgefallene Masken, um die schönsten Frauen der Stadt zu erobern. Casanova war, wenn es nach einigen Berichten aus dieser Zeit geht, kein klassisch schöner Mann, aber er hatte viel Charme. Das machte ihn für die Damenwelt anziehend. Dazu kamen seine tadellosen Manieren und er wusste Komplimente zu machen, die nie plump wirkten. Seine Liebe zu den Frauen brachte ihn 1755 in die berüchtigten Bleikammern, dem wohl sichersten Gefängnis der damaligen Zeit. Venedig entdecken heißt auch, dieses Gefängnis zu besuchen. Ein Jahr später gelang Casanova zur Karnevalszeit die Flucht. Er entkam am frühen Morgen und diejenigen, die ihn sahen, hielten den Frauenliebling für einen Ballbesucher, der nach Hause geht. Nach diesem Abenteuer zog es Casanova vor, Venedig für eine Zeit lang zu verlassen.

Erfolge im Ausland

In den folgenden Jahren reiste Casanova kreuz und quer durch Europa. In Frankreich erfand er eine Lotterie, die ihn reich machte und der Papst ernannte den Frauenhelden zum „Ritter des Goldenen Sporns“. Er lernte Madame Pompadour und Voltaire, Friedrich den Großen und Katharina von Russland kennen. Sein Heimweh trieb Giacomo Casanova jedoch immer wieder zurück in die Lagunenstadt. Er arbeitete dort als Theaterimpresario, aber wieder war es eine Affäre, die ihn endgültig von Venedig trennte.

Fazit

Venedig entdecken heißt heute, auch das Casanova Museum zu besuchen. Die Stadt Venedig hat ihrem großen Sohn ein ganzes Museum gewidmet. Auf den zahlreichen Porträts, die dort hängen, ist Casanova immer wieder in fantasievollen Karnevalskostümen zu sehen. Ein Zeichen dafür, wie sehr er den Karneval in seiner Heimatstadt geliebt hat. Alle, die Venedig entdecken und Casanovas Grab suchen, haben Pech, der Abenteurer starb am 4. Juni 1798 auf Schloss Dux in Nordböhmen.

Beitragsbild: @ depositphotos.com / Yulia_von_Eisenstein

Redaktion
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